Für Gotteslohn in der Textilfabrik
«Nostalgie» – unter diesen Titel könnte man den ersten Seniorennachmittags dieses Jahres stellen.
Nostalgie fand man in der Dekoration auf den liebevoll gedeckten Tischen. Kleine, drollige an die Kinderzeit erinnernde Plüschbärchen versuchten auf viel zu grossen Skiern über den Watte-Schnee zu fahren und purzelten dabei teilweise auf die Nase oder mussten sich vor lauter Anstrengung auf ihren Skiern ausruhen. Ganz toll und fantasievoll gemacht!
Nostalgisch war auch der Vortrag von Verena Rothenbühler aus Weinfelden. Sie ist Historikerin, Redaktorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin
im Staatsarchiv des Kantons Zürich. Sie publiziert zu Themen der schweizerischen Sozial- und Gesellschaftsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert.
«Für Gottes Lohn in der Textilfabrik», war ihr Thema, für das sich über 40 Gäste interessiert hatten und an diesem Nachmittag den Weg in den katholischen Pfarreisaal gefunden haben.
Interessiertes Publikum
Was die Besucherinnen und Besucher natürlich ganz besonders interessierte, war die Zeit, als 1925 die Kunstseide Fabrik Steckborn gegründet wurde. Leider gebe es nicht mehr viele Quellen, die darüber berichten könnten, aber auch hier arbeiteten Frauen aus dem Ausland, später auch aus dem Tessin und dem Wallis als billige Arbeitskräfte. In Steckborn wohnten sie in einem Heim, in der Linde an der Frauenfelderstrasse.
Nach ihrem Vortrag beantwortete Verena Rothenbühler noch Fragen aus dem Publikum, das sehr interessiert und aufmerksam den Ausführungen gelauscht hatte und sich mit grossem Beifall für diese informative und spannende Stunde bedankte.
Ein kleiner feiner Imbiss für die Gäste vervollständigte dann diesen ersten Seniorennachmittag im neuen Jahr. Noch eine schöne Weile blieben die Gäste sitzen und konnten sich über Vergangenes und Aktuelles unterhalten und das Zusammensein geniessen.
Hier kann der von Edith Millhäusler verfasste Bericht, der im Bote vom Untersee erschienen ist, als pdf gelesen werden.